Mittwoch, 16. Dezember 2009

Verlorener Engel

Trotz der fast schlaflosen Nacht, war ich froh als der Morgen anbrach. Ein neuer Tag. Eine neue Chance. Ich war in der Uni. Dort gibt es diesen einen Jungen. Er sitzt immer allein, sieht aber nicht einsam aus. Und er ist wunderschön. Über Männer sagt man so etwas eigentlich nicht. Männer sehen gut aus, aber sie sind nicht schön. Dieser schon. Wie ein französischer Student aus den 70ern, mit Baskenmütze, kinnlangem blonden Haar, blauen Augen, feinen Gesichtszügen. Er hat etwas Engelhaftes und wirkt zugleich arrogant. Und erhaben. Beides. So als stünde er über uns anderen. Weil er so schön ist. Ich kenne ihn nicht. Die Teilnehmerliste verrät mir, dass er Stefan heißt. Der Name scheint viel zu gewöhnlich. Viel zu menschlich. Viel zu normal. So heißen weder französische Studenten noch Engel. Plötzlich hatte er seinen Glanz verloren. Schade. 

Schlaflos

Obwohl ich früh aufgestanden bin, kann ich nicht einschlafen. Ich spüre nicht die Art von Müdigkeit, die einen selig einschlummern lässt. Es fehlt das Gefühl den Tag genutzt zu haben. Ich möchte erschöpft ins Bett sinken. So ausgelaugt, dass ich mich gegen den Schlaf nicht mehr wehren kann. Das warme Bett genießen während es draußen kalt ist. Aber mein Bett ist so lauwarm wie die Umgebung. Kein Zufluchtsort. Meine Gedanken kommen nicht zur Ruhe. Schlaflos.