Sonntag, 18. April 2010

Peek a boo.

Gestern war ich mit zwei Freunden in einer Kunstausstellung und es wurde rasch klar wieso das männliche Mitglied unserer kleinen Gruppe dorthin hatte gehen wollen. Nackte Frauen, wohin man nur schaute. Pin-Up. Pop-Art. Der Künstler, dessen Werke die Räume füllten, ist Mel Ramos, der dieses Jahr seinen 75. Geburtstag feiert.

Seine frühen Werke aus den 60ern bezogen sich noch auf Superhelden und wiesen deutlich die Einflüsse seines Wohnorts auf. Californien. Palmen und Strand. Dann kam er von den Frauenkörpern nicht mehr los. Skizzen, die in Bilder übergehen, Frauenstatuen, deren Oberkörper zum Leben erwacht sind, manchmal nur wenige Striche auf einer Leinwand. Später wurde er sehr viel konkreter.

Sie posieren kokett hinter Ketchupflaschen, räkeln sich auf riesigen Zigarren oder erwischen einen beim Blick durchs Schlüsselloch.Nackte Frauenkörper in Verbindung mit Konsumgütern. Die Frau als Konsumgut. Prangert er das an oder macht er sich das selbst zu Nutze? Man weiß es nicht genau.

Was mich besonders wunderte war, wie viele bekannte Stars auf den neuren Werken abgebildet waren. Da schauen Scarlett Johannson und Angelina Jolie nackt hinter dem Schlüsselloch hervor, Jennifer Aniston rägelt sich auf einer Dose und Cameron Diaz, Nicoe Kidman, Liv Tyler und Uma Thurman sowie Claudia Schiffer fehlen ebenso wenig.



Gefällt euch diese Art der Kunst oder haltet ihr sie für bedeutungslos? Ich bin mir selbst noch nicht so ganz sicher was ich davon halten soll. Vielleicht war es früher auch reviolutionärer. Heutzutage sehen wir einfach zu viele Brüste. Überall. Kein Tabubruch mehr.

4 Kommentare:

  1. Ich halte es für bedeutungslos. Sex sells zählt vielleicht bei der Werbung, aber Kunst ist das für mich definitiv nicht.
    Liebe Grüße

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  2. Also ich habe in der Schule in Kunst darüber gesprochen. Die Künstler malten damals wohl so viele nackte Frauen, weil sie die Werbung kritisieren wollten. Ein Produkt + nackte Frau bedeutet bei Männern und Frauen etwas unterschiedliches. Beides spielt sich im Unterbewusstsein ab und niemand würde je zugeben das er so denkt. Männer "denken" wahrscheinlich, dass sie die Frau mit dem Produkt zusammen bekommen und Frauen, dass sie die Schönheit der abgebildeten Frau bekommen. Wie gesagt du wirst jetzt denken: Das denke ich aber nicht. Ist eben eine Sache des Unterbewusstseins und das kriegen wir ja nicht in Gedanken mit. :)
    Liebe Grüße

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  3. Sodele. Also mir gefällt diese Art von Kunst. In Darmstadt sah ich auch schon eine Austellung jedoch von Frauen insgesamt in der Bedeutung verschiedener Künstler. Ein Bild war auch PopArt "eine nackte Frau, räckelt sich auf einem Nielpferd." sofort hat es mich angesprochen das Bild war rießig groß und ich habe es zur Zeit als Postkartenformat an meinem Bett hängen. Ich muss jedoch zugeben, dass ich mich mit der Aussage solcher Künstler noch nicht weiter befasst habe. LG

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  4. naja, ehrlich gesagt habe ich mit pop art abgeschlossen, seit ich mich näher mit Warhol beschäftigt habe... der kerl stößt mich einfach ab. ICh weiß nicht. Klar, die Aussage haben hand und fuß; jeder kann künstler sein, kunst ist komerz und all das... aber es ist so verdammt unromantisch. und ehrlichgesagt liebe ich kunst für die geschichten, die sie erzählt... hinter (fast) jedem Werk steht etwas, ganz egal ob es Matisse ist oder Lempicka, die eine dieser leeren, maschinenhaften Superfrauen auf leinwand gebannt hat. Oder Sofonisba Anguissola, die ihrerzeit als Frau eine Pionierin war.
    Bei Popart fehlt all das einfach.
    Ich muss sagen, ich mag Pin-ups. Aber einfach irgendwelche nackten weiber? naja.
    es ist auf seine art interessant, aber es wird mich nie berühren.

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