Donnerstag, 1. April 2010

Bitte mag mich.

Menschen machen mir Angst. Ich mag sie, aber ich fürchte, dass sie mich nicht mögen

Am Samstag soll ich mich eigentlich mit Mel treffen. Nur zwei Tage lang waren wir während des Praktikums zusammen und wir verstanden uns gut. Jetzt haben wir beschlossen uns zu treffen, ich soll zu ihr fahren, weil sie krank ist und das Haus nicht lange verlassen kann. Ich mag Mel. Aber mag sie mich? Ja, irgendwie schon, wenn sie mich zu sich nach Hause einlädt. Doch reicht das?

Was, wenn wir uns im privaten Rahmen nichts zu erzählen haben? Wenn sie mich albern findet? Wenn sie merkt, dass sie sich getäuscht hat und ich uninteressant bin? Sie wohnt in einer WG. Werden also auch fremde Menschen dort sein? Viele?

Mel, diese kleine, zierliche Frau. 43 Kilo wiegt sie, obwohl sie ständig Schokolade isst. Neben ihr fühle ich mich wie ein riesiger Fleischlops, weil sie so zerbrechlich wirkt. Sie lässt sich gerade von ihrem Mann scheiden, hat schon den nächsten Freund. Was soll ich ihr da erzählen? Mit ihren Lebensgeschichten kann ich nicht mithalten. Diese kleine, zierliche Frau, die 43 Kilo wiegt obwohl sie den ganzen Tag über Schokolade isst, sich gerade scheiden lässt und schon den nächsten Freund hat, macht mir Angst. Dafür kann sie nichts, hat mir nie das Gefühl gegeben ihr unterlegen zu sein. Sie war immer freundlich, wir haben uns toll unterhalten, ohne Vorurteile. Aber jetzt, wo ich mich ganz allein in ihr Reich wagen soll, fühle ich mich unsicher.

Ich weiß, dass ich nichts zu verlieren habe. Ich sage mir: Wenn ich nicht hingehe, wird keine Freundschaft daraus. Wenn ich hingehe und es doof wird, auch nicht. Eigentlich kann es sich nur zum Positiven verändern. Aber das beruhigt mich nicht.
Letzte Nacht erzählte ich meinem Bruder (15) von diesen Gedanken. Er sagte: "Jetzt bist du groß und studierst und bist trotzdem noch so dumm. Wenn sie dich nicht mag, dann mag sie dich halt nicht. Nicht jeder kann dich mögen." Ich weiß. Aber ich möchte gemocht werden. Von allen. Ich sollte denken: "Mir egal was andere von mir halten, hauptsache ich mag mich." Aber ich empfinde: "Warum siehst du mich an? Findest du mich hässlich? Habe ich irgendwo einen Fleck? Machst du dich gerade über mich lustig? Bitte tu das nicht. Bitte mag mich."

3 Kommentare:

  1. Ich kenn das. Das selbe habe ich auch mit einer Freundin. Sie bedeutet mir echt verdammt viel. Aber ich hab Angst, dass sie mich nicht so mag, wie ich sie. Dann passieren aber immer so kleine Dinge, wie eine Umarmung beim Abschied, ein ild <3 in einer Sms, ein :-* beim Chatten. Das reicht mir vollkommen. Natürlich gibt es dann auch wieder Momente in denen man zweifelt. Aber die musst du überwinden. Ich glaube du solltest erstmal zu ihr fahren und dann weiter gucken. Wenn sie dich nicht mag, dann will sie sich auch nicht mehr mit dir treffen. Wenn du sie magst, dann frag sie und du hast nur zwei mögliche Antworten: ja oder nein. Und danach hast du aufjedenfall Klarheit. :)
    Ich drücke dir aufjedenfall die Daumen, dass alles gut geht.

    AntwortenLöschen
  2. oje du machst dir viel zu viele edanken...
    lass es einfach mal alles auf dich zukommen und shcau was passiert...

    aber ich kenne deine bedenken mit gehts auch oft so..

    AntwortenLöschen
  3. Ich glaube, so geht es ganz vielen Menschen. Jedenfalls sprichst du mir sozusagen aus der Seele.

    Ich versuche auch, dauernd zu denken "Was solls, was die anderen über mich denken? Mir doch egal!"...stattdessen mache ich mir die meiste Zeit Gedanken darüber, wie andere über mich denken könnten. Außer bei guten Freunden...es gibt ganz wenige Menschen, bei denen ich das Gefühl habe, ich kann so sein, wie ich bin. Aber wenn diese Menschen in meiner Nähe sind, ist es mir egal, was andere über mich denken. Ob ich zu laut lache, zu albern bin, zu viele Witze mache...selbst, wenn zig Leute um mich herum sind. Aber hab ich grad keinen solchen Menschen um mich herum, fühle ich mich ganz schnell...irgendwie einsam. Auch inmitten von Menschen, die mich mögen.

    Wie war denn der Besuch überhaupt?

    AntwortenLöschen